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Die Forderung nach Schutzzöllen auf importierte Solarmodule aus China wird immer lauter. Begründet liegt die Forderung der Solarindustrie nach Schutzzöllen speziell in den geringen Anschaffungspreisen von Solarmodulen "Made in China". Die chinesische Regierung fördert die heimischen Photovoltaikunternehmen mit Subventionen. Geringe Lohnkosten im Land China tun ihr Übriges. Dadurch ist es den dortigen Herstellern möglich, die Modulpreise gering und unter denen von deutschen Modulen zu halten.
Das Ergebnis: Bei vielen deutschen Solar-Modulherstellern ist das Lager voll. Conergy-Chef Dieter Ammer äußerte sich kürzlich zu dem Thema: „Die Preise sind am Rande von Dumping“. Zeitgleich fordert SolarWorld-Chef Frank H. Asbeck eine „Buy European“-Regelung, die den Import von Modulen aus anderen Staaten blockieren würde.
Deutsche Solarunternehmen können bei derart niedrigen Preisen nicht mithalten und sehen sich deshalb nicht mehr wettbewerbsfähig genug. Doch die Forderung nach Schutzzöllen wird der Solarbranche nicht gerecht. Deutsche Unternehmen exportieren ebenfalls Technologien ins Ausland und profitieren von staatlichen Förderprogrammen. Das die chinesische Modulschwemme für einige Solarmodulhersteller existenzbedrohend sein kann, ist nicht von der Hand zu weisen.
Aber anstatt sich zu sehr mit der Einführung von Schutzzöllen zu beschäftigen, sollten sich deutsche Solarunternehmen verstärkt auf die Schaffung und Bildung von Marken konzentrieren. Eine Marke ist wertvoll und wichtig. Sie übt nicht nur eine starke Anziehungskraft auf Kunden aus, sie bietet auch Schutz und Differenzierung vor dem Wettbewerb. Dabei sollten vorerst Produkteigenschaften wie Leistung, Konditionen und Service in den Vordergrund gestellt werden, da sie im Unterschied zur Marke direkt greifbar und wahrnehmbar sind.
SolarWorld macht es vor. Mit etlichen erfolgreichen Werbekampagnen und dem Werbespot mit Lukas Podolski, ist SolarWorld auf dem besten Weg zu einer der bekanntesten Marke im Solarbereich zu werden.
Hier wird stark deutlich, dass es in der Solarbranche noch an Marketingwissen und Markendenken fehlt. Denn gerade in diesen Bereichen lassen sich deutliche Abgrenzungen zum Wettbewerb herstellen.
Quelle: photovoltaik-guide.de - Michael Ziegler