Berlin, 23. November 2010, Zur Veröffentlichung der zweiten Netzstudie der Deutschen Energieagentur (dena) erklärt Ingrid Nestle, Sprecherin für Energiewirtschaft:
Der Ausbau der deutschen Stromnetze ist richtig und wichtig. Die dena-Studie liefert hier einen Beitrag. Aber die Industrie hält wesentliche Daten zum Netzbetrieb unter Verschluss. Die Studie ist wesentlich von den großen Energieversorgern geprägt. Sie darf daher nicht zur Blaupause für die Bundesregierung werden, sonst macht sie sich zum Erfüllungsgehilfen mächtiger Privatinteressen. Stattdessen muss die Netzplanung endlich transparent werden und alle relevanten Netzdaten für die Bundesregierung und Öffentlichkeit zugängig sein. Eine langfristige Komponente und die Ausrichtung auf eine vollständige erneuerbare Stromversorgung sind notwendig.
Die hohen Ausbauzahlen der dena erwecken den Eindruck, diese Aufgabe sei quasi nicht zu schaffen. Aber auch wenn der Netzausbau vorübergehend stockt, kann der Zubau bei den erneuerbaren Energien mit voller Kraft vorangehen. Das Gesamtsystem ist dann lediglich volkswirtschaftlich suboptimal, wenn etwa kostenloser Windstrom nicht genutzt werden kann. Das wäre aber immer noch besser, als die nuklear-fossile Energieversorgung unnötig lange am Leben zu erhalten.
Mittel- und langfristig sollten wir nicht nur einen Umbau, sondern auch einen deutlichen Ausbau der Stromnetze realisieren. Wie von der dena heute betont, fallen die Gesamtkosten für den Stromverbraucher kaum ins Gewicht. Verteilt auf die Endkunden bedeutet das Kosten von einem Bruchteil eines Cents pro Kilowattstunde. Dem stehen große Einsparungen durch ein effizienteres Gesamtsystem gegenüber.
Quelle: Bündnis 90/Die Grünen
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DENA-Netzstudie
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